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FFW Annweiler Mauersegler Nistkästen

19.03.2015 - Mauersegler-Nistkästen am Feuerwehr-Schlauchturm Annweiler

Ein neues Zuhause für die Mauersegler
Gemeinsame Aktion zwischen NABU und Feuerwehr Annweiler  

Bild privat: Mauersegler an Hausfassade

Ein Sommer ohne die rasanten Flugspiele und die lebhaften Rufe der Mauersegler ist kaum vorstellbar. Ab Ende April sind sie wieder in unseren Städten und Dörfern zu beobachten und jetzt vielleicht auch vermehrt in Annweiler. In einer gemeinsamen Aktion zwischen dem Naturschutzbund und der Feuerwehr Annweiler wurden nämlich am Donnerstag, dem 19. März 2015, am Schlauchturm der Feuerwehr vier Nistkästen in luftiger Höhe unterhalb der Dachtraufe angebracht. 

Als die Leiterin der NABU-Regionalstelle Süd, Carmen Schauroth, den Turm das erste Mal sah, dachte sie sofort: „Dies ist ein guter Platz für Mauersegler-Kästen.“ Diese brüten nämlich gerne weit oben und benötigen beim Abflug eine freie „Fallhöhe“ von mindestens vier Metern. Zusammen mit der NABU Ortsgruppe Annweiler/Hauenstein nahm man Kontakt mit der Feuerwehr und der Verbandsgemeinde Annweiler auf. Gemeinsam konnte der Plan jetzt in die Tat umgesetzt werden. 

Da die Vögel sehr gesellig sind und gerne in Kolonien brüten, wurden auch gleich mehrere Nisthilfen montiert. Wichtig war außerdem, die Brutquartiere jetzt einzurichten, noch bevor die Mauersegler bei uns eintreffen. Wie Carmen Schauroth erklärt, sind Mauersegler Zugvögel. Für nur drei Monate kommen sie aus dem fernen Afrika zu uns zum Brüten. Eine kurze Zeit, innerhalb der sie einen Partner und eine geeignete Brutstätte finden, die Paarung und Eiablage meistern und ihre Jungen großziehen müssen. Gegen Anfang August machen sie sich dann schon wieder auf den Weg in den Süden.

Mauersegler würden oft mit Schwalben verwechselt, mit denen sie jedoch nicht näher verwandt sind, erläutert Schauroth. Unter allen Vogelarten sei der Mauersegler diejenige, die sich am extremsten und mit äußerster Perfektion an den Luftraum angepasst habe. Außerhalb der Brutzeit könnten sie sogar mehrere Monate ununterbrochen in der Luft verbringen und sogar im Flug schlafen.

Bild privat: Brütender Mauersegler.

Als typische Gebäudebrüter seien sie auf Hohlräume an Häusern angewiesen. Bei Gebäudesanierungen und Dacharbeiten würden jedoch mehr und mehr Plätze zerstört und verschlossen. Umso wichtiger sei es, diese faszinierenden Vögel zu unterstützen. „Ohne aktive Schutzmaßnahmen werden die Mauersegler nach und nach aus unseren Siedlungen verschwinden“, warnt Schauroth. Entsprechende Nistkästen können auch an ganz normalen Wohnhäusern installiert werden. Eine Verunreinigung der Fassade sei nicht zu befürchten, betont der NABU. Allerdings sei manchmal Geduld gefragt, denn Mauersegler tun sich schwer mit der Erschließung neuer Brutplätze.

Umso mehr kann man jetzt gespannt sein, ob diese einzigartigen Tiere ihr neues Quartier am Schlauchturm der Feuerwehr Annweiler annehmen.

Wer an seinem Haus Nistkästen für Mauersegler anbieten möchte, kann sich bei der NABU-Regionalstelle Süd beraten lassen.                                                                 Kontakt: 06341-31628 oder NABU.Sued@NABU-RLP.de 


Der Nistkasten ist bereit zur Montage. Gerätewart Ulrich Winter (rechts) bringt die Leiterin der NABU-Regionalstelle Süd, Carmen Schauroth, mit der Drehleiter hoch unters Dach des Schlauchturmes. Unterstützt wurde die Aktion durch die Feuerwehr der VG Annweiler, vertreten durch den Ersten Beigeordneten Wolfgang Grötsch (2.v.l.) und Sachbearbeiter Michael Hafner.