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Eröffnung Beweidungsprojekt Gräfenhausen

28.04.2015 - Beweidungsprojekt Gräfenhausen - Tierische Landschaftspfleger

Eröffnung des Beweidungsprojektes Gräfenhausen
Rinder, Ziegen und Esel als tierische „Landschaftspfleger“

Glücklich über ein erfolgreich abgeschlossenes Gemeinschaftsprojekt:
Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder, Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber, Initiatorin Andrea Schneider, Landrätin Theresia Riedmaier, Paula Wenz, Staatssekretär Dr. Thomas Griese, Bürgermeister Kurt Wagenführer, VG-Beigeordnete Christiane Heming-Herzog (v.l.n.r.).


Nicht nur die Sonne strahlte am Dienstag, dem 28. April 2015, über den Wingertsberg von Gräfenhausen. Auch die verantwortlichen Vertreter auf Landes-, Bezirks-, Kreis- und Gemeindeebene, des Natur- und Landschaftsschutzes sowie des Forstes und nicht zuletzt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von Gräfenhausen zeigten sich glücklich, das Beweidungsprojekt offiziell eröffnen zu können.

So dankte Landrätin Theresia Riedmaier allen Verantwortlichen für die Umsetzung dieses Landschaftspflegeprojektes, das auf einer Fläche von 13 Hektar gemeinsam verwirklicht werden konnte. „ Es ist ein Projekt für Generationen, das unser Land prägen und bereichern wird“, freute sich Riedmaier. Ihr besonderer Dank galt Andrea Schneider, die 2010 den Impuls für die Maßnahme gab.

Für Schneider was damals klar „es muss etwas passieren“. Wie sie ausführte war der Wingertsberg früher eine offene Landschaft mit Weinbergen, Streuobstwiesen und Kleingärten. Seit den 70iger Jahren änderte sich das Erscheinungsbild jedoch grundlegend. Die Weinberge fielen brach, die meisten Kleingärten und Felder wurden aufgegeben und der Hang verbuschte und verwaldete. Da kam ihr die Idee, über eine Beweidung mit robusten Tieren wieder für eine offene, freundliche Landschaft zu sorgen. Nach zahlreichen Gesprächen und Besichtigungen konnte das Projekt schließlich in Angriff genommen werden. So galt es alleine die Eigentumsverhältnisse mit fast 200 Grundstückseigentümern zu regeln. 

Bild: Das Projektgelände.

Heute grasen sieben Heckrinder, sieben Burenziegen und fünf Esel auf dem Gelände, die sich sichtlich wohl fühlen und bereits schon Nachwuchs bekommen haben. Liebevoll gepflegt werden sie unter anderem von Schülerin Paula Wenz, die fast täglich den Tieren ihre Streicheleinheiten gibt. 

Durch diese ganzjährige extensive Beweidung werden nun strukturreiche Biotope geschaffen, die zum einen den Berg offen halten und außerdem dafür sorgen, ein Stück Kulturlandschaft zu erhalten.
„Ich wünsche mir, dass der Wingertsberg wieder charakteristisch die idyllische Lage unseres Dorfes prägt“, so Andrea Schneider, die hofft, dass das Projekt auch in Zukunft die Erwartungen erfüllt.

Begrüßt wurde die Maßnahme von Staatssekretär Dr. Thomas Griese. Für ihn ein Projekt, bei dem die Ausgleichsmittel sinnvoll eingesetzt wurden und in besonderer Weise wichtig seien, um die Talauen zu erhalten. Finanziell wurde die Umsetzung vom Land Rheinland-Pfalz mit über 290.000 Euro gefördert.

Als weiteren Meilenstein für eine Verschönerung der Landschaft sieht Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber die Maßnahme, die auch von der Bevölkerung sehr gut aufgenommen werde.


Für Bürgermeister Kurt Wagenführer sei vor allem das Gesamtergebnis einer solchen Weidehaltung wichtig. Letztendlich führe nämlich, so Wagenführer, die Beweidung zu einer nachhaltigen Bodenverbesserung, die wiederum die Artenvielfalt fördere. Diese Bodenfruchtbarkeit mit ihrer zusätzlichen Biomasse führe schließlich zu einer positiven Kohlendioxid-Bilanz.

Für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung, die ein ausgewogenes Zusammenleben zwischen Mensch, Natur und Landschaft ermögliche, begrüßte ebenso Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder das Beweidungsprojekt.  

Anschließend wurde symbolisch ein Absperrband gemeinsam entfernt, um die Weideflächen für die Tiere - und damit das Gesamtprojekt - zu öffnen.




Bild: Kunstwerk "Goldener Weinberg" von Karlheinz Zwick.