Sie wurde in Gräfenhausen geboren, ist dort in großer Armut aufgewachsen und zur Schule gegangen. Später arbeitete sie in einer Landauer Schuhfabrik.
Ihre Jugendzeit wurde geprägt vom Zweiten Weltkrieg. Fliegeralarm, Angst und viele Entbehrungen waren ihre ständigen Begleiter. Gegen Kriegsende lernte Veronika ihren späteren Ehemann Hilmar Spieß kennen. Im Mai 1949 heirateten die beiden. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, Harald und Lucia, hervor. Gemeinsam schufen sie sich in Gräfenhausen aus einem alten baufälligen Haus ein Zuhause. Veronika Spieß kümmerte sich um Haus, Familie und Vieh und arbeitete auf dem Feld und im Wald mit. Von 1969 bis zu ihrem Ruhestand arbeitete sie bei der Messwerkzeug KG Stabila in Annweiler am Trifels, wo auch ihr Ehemann als Staplerfahrer beschäftigt war. Als dieser erkrankte, pflegte sie ihn bis zu seinem Tod an Weihnachten 2007.
Ausgleich und Ruhe fand sie stets bei der Arbeit in ihrem Gemüsegarten, in dem sie auch ihre von ihr so geliebten Sonnenblumen anpflanzte, an denen sich auch viele Passanten erfreuten. Auch wenn sie inzwischen körperlich angeschlagen ist, hat sie immer noch einen wachen Geist und freut sich an ihren vier Enkeln und acht Urenkeln, die ihr zu ihrem Ehrentag herzlich gratulierten.
Am 31. Oktober 2025 wurde ein auch in anderen Orten der Region bekannter Brauch gepflegt: Bei der Vollendung des 100. Lebensjahrs wird dem jeweiligen Geburtstagskind ein Bäumchen gepflanzt. Für Veronika Spieß wurde auf dem Spielplatz in Gräfenhausen ein Hochstamm Winterlinde eingesetzt. Über die Aktion wie auch über alle weiteren Präsente und Gratulationen aus der Südpfalz freute sich die Jubilarin sehr.

